Prajesh „Progress“ Adhikari – stellvertretender Vorsitzender von Sang Sangai Nepal

Was täten wir ohne Progress in Nepal??? Quirlig, beharrlich, zuverlässig, lustig, über allen Dingen stehend – alles Eigenschaften, die Prajesh Adhikari – so heißt Progress mit nepalesischem bürgerlichen Namen – auszeichnen. „Ich bin in eine hinduistische Familie hineingeboren. Je älter ich wurde, desto mehr hat mich die buddistische Philosophie interessiert. Das einzige, woran ich allerdings wirklich glaube, ist die Menschlichkeit,“ sagt der sympatische Nepalese mit voller Überzeugung.

Vielen ist er als Geschäftsführer von Explore & Enjoy Travels and Tours Pvt. Ltd. und begnadeter Reiseorganisator bekannt. Jeder weiß: Progress kann alles organisieren, was ein Gast sich wünscht! Nur wenige wissen, dass Progress sich seit über einem Jahrzehnt in sozialen Projekten engagiert und im vergangenen Jahr auch zum stellvertretenden Vorsitzenden des nepalesischen Vereins Sang Sangai Nepal – dem Schwesterverein von Sang Sangai e. V. – gewählt wurde.

„Ich bin in eine hinduistische Familie hineingeboren. Je älter ich wurde, desto mehr hat mich die buddhistische Philosophie interessiert. Das einzige, woran ich allerdings letztendlich wirklich glaube, ist die Menschlichkeit,“ sagt Progress mit voller Überzeugung. Je mehr Elend ihm auf den Straßen Kathmandus begegnete, desto mehr wollte er helfen. „Angefangen hat es mit einzelnen Straßenkindern, denen ich eine Mahlzeit gekauft oder bei Krankheit den Arztbesuch gezahlt habe.“ Später wurde Progress auf ein Waisenhaus aufmerksam, in dem 50, zeitweise bis zu 70, benachteiligte Kinder unter schlimmsten Verhältnissen Platz fanden. Er begann, seine touristische Gäste um Spenden zu fragen, sie ins Waisenhaus einzuladen, damit sie sich selbst ein Bild über die traurige Situation der Kinder machen konnten. Nach und nach konnte er das Elend in der Einrichtung ein wenig mildern. Nach dem Erdbeben gründete Progress‘ Geschäftpartner und bester Freund Ajit Laxman Dhakal in Deutschland einen eingetragenen Verein. Die Chance für Progress, einzusteigen, mehr für das Waisenhaus zu tun und weitere Projekte aufzugleisen, war gekommen. „Als Ajit mich fragte, ob ich und meine Frau den Schwesternverein Sang Sangai Nepal steuern wollen, haben wir sofort ja gesagt“, so Progress mit leuchtenden Augen. „Es ist rasend viel Arbeit, aber wo ein Wille, da auch ein Weg. Wir wollen schließlich etwas bewegen!“ sagt Progress und braust mit einer vollen To-Do-Liste im Gepäck auf seinem Motorrad davon.

Progress lebt zusammen mit seinen Eltern und vier Schwestern, mittlerweile auch mit Frau und Baby, in ihrem Haus in der Nähe des berühmten Pashupatinath-Tempels in Kathmandu. Seit über einem Jahr ist er mit der Präsidentin von Sang Sangai Nepal Durga Khadka verheiratet. Ende Mai 2017 kam ihre kleine Tochter zur Welt. Der 37-jährige Nepalese arbeitet seit über 15 Jahren im Tourismus und hat die Prüfung für die Lizenz zum Wanderführer erfolgreich bestanden. Seine Arbeitssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch und Hindi. Progress war selbst schon viel auf Reisen. So kennt er Deutschland, Österreich, die Schweiz, Tschechien, Frankreich, Italien, Lichtenstein, Japan und Indien.

Neues Gesicht im Vorstand – Silvia Zuleger ist aktuelle Schatzmeisterin von Sang Sangai e. V.

Tierliebe Künstlerin aus dem Allgäu – Silvia Zuleger ist neue Schatzmeisterin bei Sang Sangai e. V.

„Nepal ist mein Schicksal!“ sagt Silvia Zuleger und grinst. Fast 10 Jahre lang hat sie darauf gespart und gewartet – dann endlich war sie da, die lang ersehnte Reise ins Land mit dem höchsten Berg der Welt. Im Herbst 2015 verbrachte Silvia mit ihrer Freundin Silvia Scharpf vom Eine-Welt-Laden Pfronten einige Wochen in Kathmandu, Pokhara und dem Annapurna Nationalpark. „Eins der prägendsten Erlebnisse in Nepal, war der Besuch eines Waisenhauses in Kathmandu. Progress, unser Reiseorganisator von der Reiseagentur Explore & Enjoy, hat uns dorthin eingeladen.“ An diesem Abend lernten die beiden Frauen Ajit Laxman Dhakal, den Vereinsvorsitzenden von Sang Sangai e. V., kennen und sind nach einem spannenden Austausch überzeugt: „Für diesen Verein wollen wir uns langfristig engagieren.“
Mehrere tausend Euro sind mittlerweile schon zwischen dem Allgäu und dem Vereinskonto Deutschland geflossen. Die beiden Silvias verkaufen nepalesische Produkte, Decken, Filzwaren und Schmuck, stellen Sang Sangai e. V. bei Märkten und Veranstaltungen vor und bohren Budget-Töpfe des Eine-Welt-Kreises Pfronten an. Ihr Engagement ist beispielhaft. In der Jahreshauptversammlung des Vereins im Mai 2017 in Berchtesgaden wurde Silvia Zuleger nun einstimmig zur neuen Schatzmeisterin gewählt. Silvia bringt für diese Aufgabe ideale Voraussetzungen mit – sie ist gelernte Bankkauffrau. In der ehrenamtlichen Vereinsarbeit hat sie Jahrelange Erfahrung als Vorstand eines Tierschutzvereins gemacht. Dahin geht auch ihre zweite Leidenschaft: Tiere. In Silvias Haushalt haben mehrere tierische Gefährten Platz gefunden. Schon in ihrer Kindheit war es ganz normal, Haustiere zu haben. Während der Zeit im Tierschutzverein, hat Silvia mehrere Notfälle vermittelt, betreut und einige dieser in Not geratenen Tiere sind ihr auch geblieben.

Mit ihrem Mann ist sie zusammen, seit sie 16 Jahre alt ist. Die beiden haben drei – mittlerweile erwachsene – Kinder. Silvia ist stolze Großmutter einer quirligen 2-Jährigen Enkeltochter.

Und wenn die sie völlig ausgepowert hat, sie ihr Job in einem großen Freizeitbad stresst oder ihr die Not der Welt zu nahe geht, steigt Silvia in ihren Keller hinab, wo sie sich ein Büro eingerichtet hat. Dort öffnet sie ihre Excel-Listen von Sang Sangai e. V. Sie kontrolliert Belege, prüft das Bankkonto, schreibt Spendenquittungen. „Das gibt mir so viel Sinn, dass ich mich dabei total entspannen kann,“ verrät sie lächelnd.

Danke, Silvia, Du bist uns eine riesengroße Unterstützung!!

Was hat sich getan? Was ist geplant? Sang Sangai-Jahreshauptversammlung 2017

Foto: Sang Sangai e. V.
oben v. l. n. r.: Neue Schatzmeisterin Silvia Zuleger, Gründungsmitglied Alexandra Sinnegger, stellvertretende Vorsitzende Claudia Schülein, Gründungsmitglied Margarete Laszlo-Lehni, Gründungsmitglied Rudolf Doppelbauer, Mitglied Norbert Dömling.
unten v. l. n. r.: Mitglied Stefan Metzenleitner, Vereinsvorsitzender Ajit Laxman Dhakal

Acht Mitglieder von Sang Sangai e. V. und eine Interessentin trafen sich am Samstag, den 06. Mai 2017 in Berchtesgaden zur Jahreshauptversammlung. Nach einem gemütlichen Abendessen im Gasthof Oberkälberstein, ging es an die Zahlen und Fakten. Dazu konnte der Verein dankenswerterweise die perfekt ausgestatteten Räumlichkeiten der Caritas Berchtesgaden nutzen.
Neben der Präsentation der Erfolge in der Kommunikationsarbeit in Europa und der Projektarbeit vor Ort in Nepal, war das wohl wichtigste Ereignis, die Neuwahl des Schatzmeisters. Vereinsvorsitzender Ajit Laxman Dhakal dankte dem bisherigen Schatzmeister Steuerberater Bernhard Holleitner ausdrücklich für dessen große Unterstützung und beste Beratungsleistung bei Gründung des Vereins. „Ohne Bernhard stünden wir heute nicht da, wo wir stehen“, so Dhakal. Holleitner zieht sich aus Zeitgründen von der operativen Vereinsarbeit bei Sang Sangai e. V. zurück. Holleitner zieht sich aus Zeitgründen von der operativen Vereinsarbeit bei Sang Sangai e. V. zurück. Er bleibt selbstverständlich Mitglied des Vereins und steht auch weiterhin für Beratungsdienstleistungen, bspw. bei der Steuererklärung, zur Verfügung. Der Vereinsvorsitzende dankte ihm bereits im Voraus für sein zukünftiges Engagement ausdrücklich.
Neue Schatzmeisterin ist Silvia Zuleger aus dem Allgäu. Sie wurde einstimmig gewählt und nahm die Wahl an. Sie und ihr außergewöhnliches Engagement für die Menschen in Nepal wird hier ausführlich vorgestellt.

Zweite Vorsitzende Claudia Schülein berichtete über die Aktivitäten und die Ausgaben des Vereins im vergangenen Jahr 2016. Ca. 80 % der Ziele, die sich die Vereinsmitglieder für das Vorjahr gesteckt hatten, waren vollständig erreicht worden – sowohl in der Mitglieder- und Spendenwerbung in Europa, als auch in der Projektarbeit vor Ort in Nepal.
Der Verein hat bis dato 27 Mitglieder und konnte damit seine Mitgliederanzahl innerhalb eines Jahres verdoppeln.
Außerdem organisiert Sang Sangai e. V. 17 Patenschaften für nepalesische Kinder – auch hier konnte das Engagement nahezu verdoppelt werden.
Im Jahr 2016 wurden für die Weihnachtsaktion 1.400 EUR an Einzelspenden akquiriert. Über das Jahr wurden weitere Einzelspenden in Höhe von fast 20.000 EUR überwiesen.
Der Vorstand wurde für den Jahresabschluss 2016 einstimmig entlastet.
Geplante Aktivitäten für 2017 sind:
– Sensibilisierung von Kindern und deren Familien zum Thema Natur- und Umweltschutz
– Verbesserung der Ernährung von benachteiligten Kindern
– Verbesserung der Wasserversorgung in Dhading
– Weiterer Ausbau der Betreuung der Sang Sangai e. V.-Patenkinder

– Durchführung der Sang Sangai-Weihnachtsaktion 2016 (Fortbildung für die Nähmaschinen-Frauen)
– Weiter Akquise von Mitgliedern und Paten, sowie von Einzelspenden

Warum sind die Mitgliedsbeiträge so wichtig für Sang Sangai e. V.?

Ohne Ihre Mitgliedsbeiträge wäre keine Arbeit in Nepal möglich! Die Beiträge bestreiten die Ausgaben für die Verwaltung für Patenschaften und Projekte und eine faire und sozialverträgliche Aufwandsentschädigung für unser nepalesisches Team. Außerdem setzen wir von den Mitgliedsbeiträgen Kleinprojekte um.

Wie bereits berichtet, müssen in Nepal alle Hilfs- und Sozialprojekte über eine bei den nepalesischen Behörden registrierte Organisation abgewickelt werden. Internationale Hilfsgelder durch Privatpersonen oder mittels privatem Engagement zu verteilen, ist streng verboten. Die Regierung will ein Auge auf alle internationalen Gelder haben, die ins Land kommen.
Anfang diesen Jahres trafen unsere nepalesischen Kolleg/innen einige Vertreter bereits registrierter Vereine in Kathmandu. Doch leider war – trotz langer Recherche – kein Verein dabei, der unseren Vorstellungen entsprach und gemäß der Sang Sangai-Philosophie arbeitete. Da gab es nur eine naheliegende Entscheidung: Wir gründen unseren eigenen Schwesterverein in Nepal!
Natürlich bringt das Verwaltungskosten – Gebühren für Urkunden, Beratung durch einen Anwalt, Ausstellung von Dokumenten etc. – mit sich. Ganz zu schweigen von den Fixkosten, die nun entstehen: Jeder registrierter Verein in Nepal muss – laut Vorschrift der Behörden – über einen Büroraum verfügen – das heißt Miete, Einrichtung, Büromaterial, Strom, Telefon und so fort müssen künftig bezahlt werden. Diese Kosten werden nun teilweise von den Mitgliedschaftsbeiträgen bezahlt – sind es doch auch indirekte Investitionen im Land.
Doch dann kommt das Wichtigste: Wer unsere Newsletter-Beiträge rege verfolgt, weiß Bescheid. In den persönlichen Vorstellungen unserer nepalesischen Team-Mitglieder wird klar: Keiner unserer ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen in Nepal kann es sich leisten, ohne Honorar Tagelang in den Dörfern unserer Projektgebiete herumzufahren, um unsere Patenkinder und deren Familien zu besuchen, Stundenlang Berichte zu schreiben oder in Sitzungen zu diskutieren. Sie müssen Geld verdienen, um ihre eigene Miete zu bezahlen, ihre eigenen Kinder zur Schule zu schicken oder zu Hause ihren eigenen Anteil an den Lebenshaltungskosten beizusteuern. Dennoch: Ihr Wille, zu helfen, ist ungebrochen. Und so konnte Vereinsvorsitzender Ajit Laxman Dhakal während eines Besuchs in Nepal gemeinsam mit dem Team eine ausführliche Liste erarbeiten: Wer macht was und was bekommt er/sie dafür?
Die Aufwandsentschädigungen, die ab 2017 bezahlt werden, teilweise als jährliche Pauschale, teilweise aus Betrag pro abgegebenen Bericht, werden von den Mitgliedsbeiträgen bezahlt.
„Das ist mehr als gerechtfertigt,“ sagt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Claudia Schülein. „Unseren Kolleg/innen von Sang Sangai Nepal geht es oft nur wenig besser, als unseren Projektempfängern. Von mir kann man erwarten, dass ich umsonst arbeiten – mir geht es wahrlich gut genug. Aber es wäre unverschämt und sehr unsensibel, das vom nepalesischen Team zu erwarten.Ich halte die Aufwandsentschädigungen für eine sehr sinnvolle Verwendung der Mitgliedsbeiträge!“
Falls Sie Fragen zur Verwendung der Mitgliedsbeiträge haben, wenden Sie sich gerne an uns: info@sangsangai.org

Sommerflohmarkt in Berchtesgaden: 1.000 EUR aus dem Erlös auch für Sang Sangai e. V.

Viele aus dem Berchtesgadener Talkessel freuen sich schon das ganze Jahr über darauf: Wenn sich im Juli die Pforten des großen Flohmarkts im Pfarrheim Sankt Andreas in Berchtesgaden öffnen und die großen und kleinen Schnäppchenjäger hineindrängen, sich fröhlich grüßen und letztendlich stolz und zufrieden mit den Schätzen nach Hause gehen, die jemand anders seit Jahren im Keller stehen hatte.

Eine Schar von freiwilligen Helfern und Helferinnen sortieren die Tausendundeins Dinge, die von den Berchtesgadenern angeliefert und kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Eine weitere Schar Ehrenamtlicher betreut den Verkauf der Flohmarktwaren, wacht über leckere Kuchen, feuriges Grillgut und kühle Getränke. Alles Geld, das eingenommen wird, wird an gemeinnützige Organisationen gespendet. Der gute Zweck ist hier gleich in die ganze Welt aufgeteilt. Fast 20 Organisationen, die im Berchtesgadener Land, aber auch in Indien, Kambodscha, Malawi, im Pamir und anderswo Bedürftigen helfen, können sich über einen dicken Umschlag freuen. Dieses Jahr war auf Initiative von Florian Holzinger auch Sang Sangai e. V. dabei und konnte sich über eine Spende in Höhe von 1.000 EUR freuen. Die Spende soll in den Projekten der Weihnachstaktion 2015 (https://sangsangai.org/2015/11/11/projekte/) und 2016 (https://sangsangai.org/2016/11/27/naehmaschinen-fortbildung/) eingesetzt werden.

Sang Sangai e. V. präsent beim Marktfest in Berchtesgaden

Eine kleine Zitterpartie war es schon, aber das Wetter hielt! Was beim Aufbau am Morgen noch richtig düster aussah, löste sich bald in leichte Bewölkung auf und gegen Nachmittag kamen sogar einige Sonnenstrahlen durch. Für ein Marktfest im touristisch sehr beliebten Berchtesgaden genau das richtige Wetter – nicht schön genug für eine große Bergtour, nicht schlecht genug, um gar nicht erst vor die Tür zu gehen. Und so war der historische Markt Berchtesgaden rappelvoll. Vorstandvorsitzender Ajit und Vertreterin Claudia samt Töchterchen Maya Marie hielten den ganzen Tag die Stellung und erklären Bekannten und Interessierten anhand von Fotoausdrucken die Sang Sangai-Projekte. Kräftig bei Vorbereitung und Organisation halfen mehrere Vereinsmitglieder. Die kreativste Idee: Ein Spruch mit Straßenmalkreide, der die Aufmerksamkeit der Besucher auf den Stand lenkte. Ohne Stefan Metzenleitners Muskel- und Organisationskraft wäre der Auf- und Abbau aber nicht zu leisten gewesen. Ein großes Dankeschön an alle Helfer aus dem Verein, an Christina Göttges für das schöne Bild und an die Aktiven Unternehmer e. V. fürs Dabeisein dürfen.

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„Eine Blume gegen eine Spende – Für ein Kinderlächeln in Nepal“

Gleich bei mehreren Anlässen haben unsere beiden größten Unterstützerinnen aus dem Allgäu für Sang Sangai geworben und Spenden gesammelt. Für die Aktion „Eine Blume“ konnten sich die Besucher eines Marktes eine Sonnenblume nehmen – aber nur gegen eine Spende „für ein Kinderlächeln in Nepal“. Herzerfrischend schön, liebe Silvias! Ihr seid die besten!
So kreative Ideen, um Spenden für uns zu sammeln – wir sind sprachlos! Außerdem verkaufen die beiden nepalesische Produkte, die unser Schwesternverein Sang Sangai Nepal aus Nepal schickt – der Gewinn fließt in die Sang Sangai-Projekte. Hier gibts also Fotos von einem Tibet-Abend, vom Sommerfest „Kunst im Garten“ und vom Herbstmarkt in Seeg….

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Vorstellung des Sang Sangai Nepal-Teams: Ram Acharya

Text: Bianca Besele und Claudia Schülein

Der 26-Jährige Ram Acharya unterstützt den Verein Sang Sangai Nepal als Schriftführer und rechte Hand der Präsidentin Durga vor Ort in Nepal.

Ram ist mit seinem Vater, seiner Schwester und seinem Bruder ohne Mutter und ohne festes Zuhause in der Tempelanlage Pashupatinath aufgewachsen. Heute umschreibt er seinen Lebensstandard als „not so good and not so bad“ – was so viel wie Mittelschicht bedeutet – eine enorme Steigerung, wenn Ram an seine Kindheit und Jugend denkt. Bereits seit Jugend an, arbeitete Ram für soziale Projekte und Organisationen. Es bedeutet ihm viel, hilfsbedürftigen Personen zu helfen und das macht er gerne und viel. Ebenso wie das bereits vorgestellte Vorstandsmitglied, Sumit Kharel, arbeitet Ram neben seinem Studium als Fremdenführer in Pashupatinath. Tag für Tag führt er, als einer der selber gerne reisen geht, Touristen durch die Tempelanlage und erklärt ihnen die Bedeutung der einheimischen Bräuche. So will auch er – wie Sumit -, seinen nicht-hinduistischen Gästen, die Riten und Praktiken erklären, die im Tempel zum Alltag der Gläubigen gehören. Doch dies ist nur eine Seite von Rams Alltag. Im Gespräch erzählt er, wie er zu Sang Sangai gekommen ist, wie es mit seinem Studium läuft und was er sich für die Zukunft wünscht.

Wie sieht ein gewöhnlicher Tag für dich in Nepals Hauptstadt Katmandu aus?

Ich bin Student auf der Tribhuvan Universität und jeden Morgen um 06:15 Uhr beginnen meine Vorlesungen und Seminare. Während andere noch schlafen, drücke ich im Hörsaal die „Uni-Bank“. Wenn meine Kurse dann um 09:30 Uhr für den Tag zu Ende sind, gehe ich zum Mittagessen nach Hause. Nachmittags wartet dann auch schon die Arbeit im Tempel Pashupatinath. Dieses Jahr stehen meine Abschlussprüfungen für den Bachelor an. Sollte ich es schaffen – und davon gehe ich mit Saraswatis (Anmerkung: Göttin der Weisheit im Hinduismus) Hilfe aus (lacht) – geht’s mit Vollgas an das Master Studium.

Wie bist du zu Sang Sangai gekommen?

Nach dem großen Erdbeben im Frühjahr 2015 kam mein Bruder Ajit (Anmerkung: In Nepal bezeichnen sich enge Freunde als „Brüder“ – die Bezeichnung hat – wie in diesem Fall – nicht notwendigerweise mit Blutsverwandtschaft zu tun.) aus Deutschland nach Nepal, weil wir eigentlich die Hochzeit eines gemeinsamen Freundes feiern wollten. Die Hochzeit musste wegen des allgemeinen Chaos nach der Katastrophe abgesagt werden. Stattdessen fuhren wir auf die Dörfer und haben da geholfen, wo die Betroffenen des Erdbebens die Hilfe am dringendsten benötigt haben. Die gemeinsame Arbeit mit Ajit, sein Anpacken, seine Sichtweise und seine Pläne, haben es mir angetan. Als ich hörte, dass er mit seiner Frau – zurück in Deutschland – einen Verein gegründet hatte und Leute für eine Schwesterorganisation in Nepal suchte, war für mich klar: Da will ich mit anpacken und dabei sein.

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Mein Ziel ist es, weiter soziale Projekte zu unterstützen und allgemein, Menschen zu helfen. Ich arbeite bereits als freiwilliger Helfer in einigen Organisationen und möchte das weiter ausbauen. Beispielsweise war kürzlich das jährliche Teej-Festival. An einem bestimmten Tag während dieses Fests kommen abertausende hinduistische Frauen in den Pashupatinath-Tempel. Es sieht einfach gewaltig aus – alle sind in rote Saris gekleidet, schön geschminkt, ihre Hände sind mit Henna bemalt. Sie fasten an diesem Tag, viele trinken nicht einmal Wasser. Und wenn es an diesem Tag sehr heiß ist, fallen die Frauen reihenweise in Ohnmacht und brauchen Hilfe. Das ist ein typisches Beispiel für unsere ehrenamtliche Tätigkeit – wir kümmern uns um die Gläubigen, verständigen deren Angehörigen, lotsen Rettungskräfte durch das Getümmel oder verteilen ganz einfach Trinkwasser. Das verbindet meinen Dienst an meinen Mitmenschen mit meiner Freude daran, unsere nepalesische Kultur zu bewahren. Neben der sozialen Arbeit ist es mir aber auch wichtig, mich beruflich fortzubilden und weiter ein guter Tour-Guide und Fremdenführer für Touristen zu sein. Der interkulturelle Austausch ist mir wichtig und ich vermittle den Menschen gern, dass es nicht heißt, dass wir keine Werte haben, nur weil unser Land arm ist.

Meine große Leidenschaft ist das Reisen. Ich habe mir vorgenommen, erst mein ganzes Heimatland zu bereisen und habe schon einige großartige Touren hinter mir. Meine erste Auslandsreise soll in die Schweiz gehen – wegen der geografischen Vergleichbarkeit mit Nepal.

 

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Vorstellung des Sang Sangai Nepal-Teams: Sumit Kharel: Ein Helfer mit Faible für Traditionen

Text: Axel Heise

Für die Arbeit in Nepal ist der Verein Sang Sangai auf Helfer vor Ort angewiesen. Einer von ihnen ist der 26-jährige Sumit Kharel. Der Absolvent der Geisteswissenschaften ist im Vorstand von Sang Sangai Nepal und schiebt in seiner Freizeit Projekte für den Verein an. Im Interview erzählt er, warum es nicht nur wichtig ist, materiell zu helfen, sondern auch lokale Bräuche zu erhalten.

Der Tempel Pashupatinath ist für gläubige Hindus eine der wichtigsten spirituellen Stätten ihrer Religion. Jeden Abend brennen am Ufer des heiligen Flusses Bagmati die Feuer und hüllen die verwinkelte Anlage mit Ihren zahlreichen Skulpturen, Toren und Tempeln in Rauch. In den geschichteten Holzbergen direkt am Flussufer verbrennen die Nepalesen hindustischen Glaubens ihre verstorbenen Angehörigen. Es ist ein mehrstündiges Ritual, in dem die Angehörigen von den Toten Abschied nehmen. Für Nichthinduisten ist es nicht höflich, diesen Teil des Tempels zu betreten, sie sollten nur den Teil der Tempelanlage betreten, der gegenüber des Flusses liegt und das Ritual aus der Entfernung beobachten. Jeden Abend wohnen hunderte Besucher den feierlichen Zeremonien bei. Deren Bedeutung erschließt sich dem Nichthinduisten allerdings kaum und hier kommt Sumit Kharel ins Spiel. Er führt Touristen nicht nur durch die Tempelanlagen, sondern erklärt Ihnen auch die Bedeutung der feierlichen Zeremonien. Und mehr noch: Er ist sogar selber Teil dieser Zeremonien. Traditionen sind dem studierten Geisteswissenschaftler wichtig. Nur, wer sich seiner Traditionen bewusst ist, kann diese auch bewahren.

Sumit, wie kamst du eigentlich dazu, dass du Geisteswissenschaftler geworden bist?

Das kannst du nur verstehen, wenn du den Hintergrund meiner Familie kennst. Wir waren ursprünglich eine sechsköpfige Familie, mein Vater, meine Mutter, die Hausfrau ist, meine beiden Schwestern und mein Bruder. Leider ist mein Vater verstorben, als ich 16 Jahre alt war. Ursprünglich wollte ich Wissenschaftler werden, forschen. Aber dafür hat leider das Geld nicht ausgereicht. So habe ich Geisteswissenschaft studiert. Inzwischen sind meine Geschwister alle verheiratet und ich habe sogar schon drei Nichten und einen Neffen. Wir müssen alle zusammenhalten, es geht nicht anders. Meine Mutter und ich wohnen deswegen mit meinem Bruder, seiner Frau, ihrer Tochter und ihrem Sohn in einem Haus. Die beiden Kleinen gehen schon zur Schule und das kostet hier in Nepal Geld. Daher unterstütze ich meine Familie und arbeite inzwischen als Touristenführer im Tempel Pashupatinath.

Auf einem Foto bist du mit einem Kind, auf einem mit einer Trommel zu sehen. Ich nehme an, du willst mit diesen Bildern was ausdrücken.

Sumit Kharel_Kind              Sumit Kharel_Trommel

Und ob. Zunächst liebe ich Kinder und ich will etwas Positives für die bedürftigen und armen Kinder in meinem Land bewegen. In der Kapelle bin ich schon lange aktiv. Ich bin der festen Überzeugung, dass es neben aller materiellen Hilfe auch wichtig ist, dass wir in Nepal unsere Musik und Traditionen erhalten. Ich spiele daher auch während der abendliche Zeremonien in Pashupatinath. Wir sind etwa zehn Leute in unserem Verein Amarkanteshwor und wollen dazu beitragen, dass die Tradition unserer Vorfahren erhalten bleibt. Spiritueller Halt ist meiner Meinung nach genauso wichtig, wie feste Fundamente an einem Haus.

Was ist deine Aufgabe im Verein Sang Sangai?
Ich unterstütze als Vorstand den Verein bei seiner Arbeit. In dieser Position bin ich auch ein wenig Motivator und habe die Aufgabe, mein lokales Team vorsichtig ausgedrückt immer wieder anzutreiben, dass wir die Ziele unserer Arbeit erreichen, damit die Hilfe auch ankommt und wir den Menschen nachhaltig helfen können. Unsere Präsidentin Durga verteilt konkrete Aufgaben – mal fahren wir die Patenkinder besuchen und sehen, ob das Geld der Paten richtig eingesetzt wird. Mal recherchieren wir, wo wir welche Kleinprojekte umsetzen können. Es macht mir jedenfalls richtig Spaß, mit Sang Sangai an der Zukunft Nepals zu arbeiten!

 

Sang Sangai e. V. Jahreshaupt- / Mitgliederversammlung 2016

(Fotos: Hanspeter Nerad)

Am Sonntag, den 22. Mai 2016 trafen sich acht Sang Sangai e. V.-Mitglieder im Bräustüberl in Berchtesgaden, um sich über die in 2015 ausgeführten und für 2016 geplanten Aktivitäten des Vereins zu informieren und über Zukunftsplanungen zu diskutieren.

Berichte und Rechnungsprüfung wurden mit nur wenigen Rückfragen abgenommen, der Vorstand ohne weitere Diskussion entlastet.

Eine wichtige Entscheidung stand zum Thema Hausbau an. Die Mitgliedschaft sprach sich letzlich einstimmig dagegen aus, ein weiteres Haus für eine einzelne Familie zu bauen. Eine Idee zur Verwendung des hierfür im Budget geplanten Geldes war, Land zu kaufen und benachteiligten Familien zum Anbau von Lebensmitteln kostenlos zur Verfügung zu stellen, mit der Option, das Land später günstig kaufen zu können.

„Mich freut besonders, dass wir uns nach langen Diskussionen doch einstimmig darauf geeinigt haben, ein eigenes Waisenhaus zu gründen“, sagt Vorstandsvorsitzender Ajit Laxman Dhakal. Nur in einer von Sang Sangai Nepal geführten Einrichtung könne man für das Wohl der Kinder garantieren. Die Leitung eines Hauses einer anderen nepalesischen Organisation zu überlassen, wurde als nicht förderlich betrachtet.

Wichtig für Sang Sangai-Paten: Bis auf Weiteres ist es nur möglich, höchstens einmal im Jahr über die Entwicklung der Patenkinder in Nepal ausführlich und schriftlich informiert zu werden. „Mehr geht momentan nicht – dafür haben wir leider noch zu wenig Unterstützer, bzw. zu wenig Zeitkapazität“, so 2. Vorstandsvorsitzende Claudia Schülein. Es sei aber jeder Pate eingeladen, bei Interesse zwischendurch und informell nach Informationen zu fragen.  Ganz generell appelierte Schülein: „Meine persönliche Bitte an alle: Wer Lust hat, mitzuhelfen, meldet sich bitte bei uns! Ganz gleich ob beim Spendenquittungen verschicken, einmal im Jahr, beim Texte schreiben für Newsletter und Internetseite oder bei der regelmäßigen Kommunikation zwischen dem Team in Nepal und den Paten hier in Europa – wir können jede Hilfe gebrauchen!“

Als Stefan Metzenleitner, vorerst nur als interessierte Person dazugekommen, zu Ende der Sitzung bekannt gab, sich zu einer Mitgliedschaft entschieden zu haben, schloss die Sitzung mit einem lauten Applaus.

Sang_Sangai_Sitzung_22. Mai 2016_001

Die Fakten

Ende 2015 hatte Sang Sangai e. V. nach nur einem halben Jahr Bestehen

  • 13 Mitglieder mit einem jährlichen Mitgliedschaftsbeitrag von 75 EUR
  • 6 Paten für nepalesische Mädchen und Jungen mit einem monatlichen Patenschaftsbeitrag von 50 EUR.
  • Fast 5.000 EUR an Einzelspenden.