Wasser für Jeevanpur – Sang Sangai versorgt Dorf mit sauberem Trinkwasser

Bereits Mitte des vergangenen Jahres hatten die Sang Sangai Nepal-Team-Mitglieder darauf gedrängt: Die Menschen in Jeevanpur müssen mit sauberem Wasser versorgt werden. Im Dorf Jeevanpur im Distrikt Dhading, etwa 30 Kilometer außerhalb des Kathmandutals, ist nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2015 erst einmal die Welt untergegangen. Die meisten Häuser waren dem Erdboden gleich gemacht, Strom- und Wasserleitungen gekappt, die Straße zur Hauptverkehrsader zwischen Kathmandu und Pokhara komplett zerstört. Direkt nach dem Erdbeben fuhr das Sang Sangai-Team nach Jeevanpur, versorgte die Bewohner mit Trinkwasser, den nötigsten Lebensmitteln, Decken und Isomatten. Mittlerweile gibt es wieder Strom im Dorf, die Straße ist notdürftig repariert und wenigstens befahrbar. Doch die meisten Familien leben nach wie vor in Hütten aus Wellblech- und Holzpanelen. Sie, die Bauern des ländlichen Nepals, haben alles verloren, was oft schon Generationen vorher im Schweiße ihres Angesichts aufgebaut hatten und sind nicht in der Lage, aus dem Nichts wieder alles aufzubauen.

Die einfachsten Dinge werden zum Problem. Frauen und Kinder mussten mehr als eine Stunde gehen, um sich und die Familie mit Trinkwasser zu versorgen. An der Quelle warteten lange Schlangen, es gab Streit und Konflikte um das kostbare Nass. „Ich kann es nicht an beiden Händen abzählen, wie oft ich im vergangenen halben Jahr nach einem zweistündigem Marsch mit leeren Kanistern wieder zu Hause ankam,“ erinnert sich Sanja Maya Tamang. Nicht nur eine frustrierende, sondern gefährliche, wenn nicht lebensbedrohliche Erfahrung für die Mutter der siebenjährigen Babita, die seit 2015 durch eine Patenschaft über Sang Sangai unterstützt wird. Der einzige Ausweg: Das Wasser des nahen Flusses. Doch das ist nicht sauber: „Einmal waren mein Mann und die Kinder zwei Wochen lang krank. Babita hat so gelitten – ich dachte, sie muss sterben“ sagt Sanja und knetet ihre Hände, als ob sie die Anspannung dieser schlimmen Tage wegmassieren möchte.

Nach einer langen Vorbereitungs- und Planungsphase geht es im Dezember zur Sache. Ein eigens beauftragter Trupp an Klemptnern und Arbeitern rückt mit professionellen Maschinen in Jeevanpur an. Doch es kommt zu Problemen und Verzögerungen. „Die ersten Bohrungen mussten aufgegeben werden, da der Boden zu felsig war und wir nicht zum Grundwasser durchstoßen konnten“, erzählt Bikash Shanti, der das Projekt maßgeblich betreut hat.

Am 11. Januar 2018 war es dann endlich soweit: Die Frauen des Dorfes standen mit ihren Bronze-Krügen vor einem großen schwarzen Wassertank und warteten mit großen Augen. Auch die anderen Bewohner des Dorfs hatten sich um die neue Errungenschaft geschart. Mitarbeiter des Sang Sangai-Teams trafen rasch letzte Vorkehrungen. Die angespannte Erwartung schwängerte die Luft, jeder starrte gespannt auf den kleinen Wasserhahn am unteren Ende des Tank. Und Wasser Marsch – über eine Pumpe gelangt nun in wenigen Minuten das Wasser aus dem neu-gebohrten Brunnen unten in der Talsohle in den Wassertank. Erst waren es an diesem kühlen Januar-Tag nur ein paar Tropfen, die sich zeigten, doch nur Sekunden später fließt aus dem Wasserhahn ein kräftiger Strahl frischen Wassers. Die Dorfbewohner jubeln, Frauen füllen ihre Krüge voll, Kinder spritzen sich mit dem kühlen Nass an, die Männer klopfen sich zufrieden und erleichert auf die Schultern.

Sang Sangai versorgt mit dem Wasserprojekt nun 24 Häuser mit insgesamt mehr als 200 Menschen mit frischem Trinkwasser. Für die über 70 Kinder des Dorfes ist die neue Wasserversorgung überlebenswichtig.

 

 

Wer will schon schmutziges Wasser trinken? Aktionstag zum Umweltschutz mit den Sang Sangai-Patenkindern

Laut gelacht, geklatscht und gesungen wird im Bus, der auf schlechten Straßen in den Ort Bisanku Narayan hoch hinauf über das Kathmandu-Tal schaukelt. Es sind die Sang Sangai-Patenkinder mit ihren Eltern – teilweise werden sie auch von Großvater oder Tante zum Sang Sangai-Aktionstag begleitet.

15 kleine Nepalesen und Nepalesinnen sind es, die sich samt Angehörigen mit erwartungsvollen Gesichtern am Vormittag am Treffpunkt in Kathmandu einfinden. Es soll ein aufregender Tag werden. Begonnen wird er mit einem typisch nepalesischem Frühstück im kleinen Tempel von Bisanku Narayan. Alle sitzen auf dem Boden, es gibt in Öl gebackene Kringel aus Reismehl, Mangosaft, gekochte Eier, scharf gewürzte gekochte Kartoffelstücke mit Kichererbsen. Das alles ganz umweltbewusst auf Tellern aus Bananenblättern. Denn heute geht es um die Natur und weshalb reine Luft, sauberes Wasser und eine Umwelt ohne Müll so wichtig sind für die Kinder und ihre gesunde Entwicklung.

Die Kinder sind hungrig, einige sind schon seit fast vier Stunden auf den Beinen – sie kommen aus dem ans Kathmandu-Tal angrenzenden Distrikt Dhading. Durch die meist katastrophale Verkehrssituation gleicht die Fahrt auf den nicht einmal 20 Kilometern oft einer kleinen Weltreise.

Während einer kurzen Wanderung im Pinienwald sammeln die Kinder, was sie in der Natur finden können: Blätter, Blüten, Stöckchen, Zapfen. Damit bekleben sie, auf einer Lichtung angekommen, Bilderrahmen aus heimischem Lokthapapier. Wie schön ein kleines Ästchen eines Farns sein kann, wie herrlich eine Blüte duftet, das erfahren die Kinder während ihrer Bastelarbeit. Einige Tage später werden die Kinder den Bilderrahmen mit einer Kopie des Gruppenbilds vom Ausflug als Erinnerung an den Tag erhalten.

Als nächstes stellen sich die Kinder und ihre Angehörigen mit einem Ballspiel vor. Wer den Ball zugeworfen bekommt, nennt den anderen Name, Alter, Wohnort und Name der Schule – die meisten Kinder treffen sich heute zum ersten Mal, denn die Sang Sangai-Patenkinder sind auf drei verschiedene Orte in Nepal verteilt.

Und um dem Thema Naturschutz weiter näher zu kommen, geht das Ballspiel weiter. Das Kind, das den Ball bekommt, soll ein Objekt aus der Natur nennen, das mit dem selben Buchstaben als der eigene Vorname beginnt. Die Kinder schütteln sich vor Lachen, als das eine Mädchen aus Dhading ab jetzt die Mango ist und der andere Junge aus Bhaktapur ein Pinguin.

Später betritt zweite Vereinsvorsitzende Claudia Schülein die Bühne. Mit listigem Blick fragt sie in die Runde: „Was ist das Wichtigste in Deinem Leben?“ „Familie“, „die Wahrheit“ oder „meine Mama“ kommen als Antworten. Dann holt sie den kleinen Roman in die Mitte des Kreises. Sie bittet ihn, tief Luft zu holen und die Luft anzuhalten. Dann zählen alle mit. 15 Sekunden lang schafft es Roman, ohne Sauerstoff auszukommen. Zustimmend nicken die Kinder: Luft ist lebensnotwendig und so gesehen, eines der wichtigsten Dinge für jeden Menschen.

Genauso ergeht es den Kindern mit sauberen Wasser. Schülein hält eine Flasche mit sauberem Wasser hoch. „Wer ist durstig?“ Einige Kinder melden sich. Doch Schülein öffnet die Flasche, bückt sich und lässt Steine, Sand und kleine Plastikmüllteile vom Boden in die Flasche fallen. Nach kräftigem Schütteln bietet sie die Flasche den Kindern an. Alle schütteln betroffen den Kopf. Solches Wasser will niemand trinken.

Auch hier haben die Kinder nun ganz klar vor Augen: Sauberes Trinkwasser ist eines der lebensnotwenigen Dinge für jeden Menschen.

Der Nachmittag wird kreischend und lachend abgeschlossen: Die Kinder wollen gewinnen: Beim Würstelschnappen (hier mit Keksen an einem Faden), bei Geschicklichkeitsaufgaben und beim Eierlaufen.

Die Gruppe wandert erschöpft, aber glücklich zurück und verzehrt ein mehr als leckeres Dhal Bhat auf der Dachterasse des Dorfgasthofs. Vorne wiegen sich die gelben Blüten eines Senffeldes in der leichten Abendprise, im Hintergrund strahlen die Schneebedeckten Himalayagipfel. Dort unten brodelt die große Stadt und eigentlich hat keiner so recht Lust aufzubrechen.

Auf der Rückfahrt werden im Bus die Geschenke an die Gewinner der Spiele verteilt und das Engagement aller Kinder geehrt.

„Bitte, bitte lass‘ uns sowas bald wieder machen“, bettelt der acht-jährige Aayush beim Aussteigen aus dem Bus. „So einen tollen Tag hatten wir schon lange nicht mehr!“ lachen die Kinder um ihn herum zustimmend.

 

„Da braucht es Aufklärung!“ – Katharina Rieker verbringt drei Monate als Praktikantin von Sang Sangai e. V. in Nepal

„Richtig geschockt hat mich, wie viel süße Getränke die nepalesischen Kinder bekommen. Das ist nicht gesund, da braucht es wirklich Aufklärung!“ erzählt Katharina Rieker und schüttelt bestimmt ihre langen blonden Haare.
Die 20-jährige ist seit fast drei Monaten in Nepal und arbeitet als freiwillige Helferin mit dem Sang Sangai Nepal-Team zusammen. In den ersten Wochen hat sie alle Sang Sangai-Patenkinder besucht und Berichte geschrieben. Sie hat mit dem nepalesischen Team die Handhabung von Computerprogrammen geübt und bereitet nun den Sang Sangai-Nature Action Day am 18. November vor – quasi als krönenden Abschluss ihres Nepal-Aufenthalts.
Seit über fünf Jahren verbringt sie ihre Freizeit mit „besonderen“ Kindern in einem Natur- und Pädagogik-Verein. Kurz bevor sie nach Nepal kam, hat Rieker erfolgreich ihr Abitur bestanden. Ihre Lieblingsfächer: Deutsch und Sport.
„Schon einige Monate davor fing meine Mutter an, mir von Ajit, seiner Reiseagentur und seiner Hilfsorganisation zu erzählen“, erinnert sich Rieker. Mama Simone, Besitzerin des Ausrüstungsladens „Reisefieber“ in Bad Homburg, plant eine Trekking-Reise ins ehemalige Königsreich Mustang in Zusammenarbeit mit Ajit Laxman Dhakals Reiseagentur Explore & Enjoy Travels and Tours Pvt. Ltd. Und seit fast zwei Jahren gehen alle Erlöse der Reisefieber-Laufveranstaltungen in Dhakals Hilfsorgansiation Sang Sangai e. V. Dann ging alles ganz schnell: „Ich wollte immer nach dem Abitur ein paar Monate ins Ausland und Gutes tun“, resümiert Rieker. Und flugs saß sie im Flieger nach Kathmandu.
Die junge Frau wohnt in der Familie eines Teammitglieds in Pashupatinath, mitten in der Hauptstadt Nepals. Es sei eine wichtige Erfahrung gewesen, in einer lokalen Familie zu leben. Nur dadurch habe sie so schnell so tief in die Kultur des Landes eintauchen und über die alltäglichen Schwierigkeiten in Nepal lernen können.
„Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit den Patenkindern zu spielen und zu lachen. Aber am Schönsten – das gebe ich zu – habe ich die Natur und die Landschaften während unseres Treks gefunden“, lächelt Rieker. Außerdem habe sie begeistert, mit wie wenig die Menschen Nepals auskommen und trotzdem einen fröhlichen Eindruck machen.

„Klar komme ich nochmal nach Nepal“ ist sich Rieker ganz sicher. Sie möchte noch viele Trekking-Tage im Himalaya verbringen und „…den Familien bewusst machen, wie wichtig eine gesunde Ernährung, richtige Zahnpflege und eine ernsthafte Ausbildung für ihre Kinder sind.“ Ein weiterer Projekteinsatz für Sang Sangai ist also schon geplant.

 

Ein Gesicht ist manchmal mehr als viele Gesichter – Rudraksh-Bäume für Dhading

Der Rudraksh-Baum ist im Hinduismus heilig und Gott Shiva geweiht. Seine Beeren werden im getrockneten Zustand zu den im Hinduismus wichtigen Gebetsketten geflochten. Diese Ketten erzielen gute Preise, wodurch auch die Beeren immer begehrter auf den lokalen Märkten werden. Und wer besonderes Glück hat, erntet eine Beere mit dem sogenannten „einen Gesicht“, einer besonderen Maserung. Diese Beeren erzielen auf dem internationalen Markt mittlerweile bis zu hunterttausend Euro und darüber.

Im Sang Sangai-Projekt-Dorf in Dhading, etwa zwei Autostunden außerhalb von Kathmandu, ist Wasser knapp und es wird von Jahr zu Jahr heißer. Rudraksh-Bäume brauchen nicht viel Wasser und vertragen einiges an Hitze im Sommer. So stoppt am Vormittag eines heißen November-Tages eine großer Pick-Up mitten im Dorf, die Ladefläche voll mit jungen Rudraksh-Bäumen. Die Dörfler, besonders die Familien der Sang Sangai-Patenkinder, scharen sich um den Wagen. Jeder packt mit an und das Sang Sangai-Team steigt mit den Familien einen steilen Hügel hinauf. Dort oben hat ein Bauer sein Land zur Verfügung gestellt, um eine kleine Rudraksh-Plantage fürs Dorf anzulegen. Besonders die fünf Sang Sangai-Patenkinder strahlen: Heute werden sie ihren eigenen Baum erhalten. Neben den ca. 35 Bäumen, die den Dörflern zur Verfügung stehen und den 15 Bäumen, die in der Schule der Sang Sangai-Patenkinder gepflanzt werden, wird für jedes der vier Mädchen und dem einen Jungen ein Baum eingegraben, der sie durchs Leben begleiten soll.

Bäume spenden Schatten und reinigen die Luft. Wenn sie dann auch noch pflegeleicht sind und sich ihre Früchte gut verkaufen lassen, passen sie noch besser ins Bild eines nachhaltigen Entwicklungsansatzes. Die Löcher haben die Bauern schon gehackt. Nun gilt es, die Wurzeln ins Wasser zu tauchen, die Bäume in die Gruben zu setzen und diese mit Erde zuzuschaufeln. Alle helfen mit – vom Kleinkind bis zum Dorfältesten. Dann hält Ajit Laxman Dhakal, Vereinsvorsitzender von Sang Sangai e. V., eine Rede. Er betont, wie wichtig es für die Kinder ist, in einer intakten Umwelt aufzuwachsen und wie sehr Bäume dazu beitragen. „Und nun wünsche ich Euch, dass Ihr viele Rudraksh-Beeren verkaufen könnt und dass einer von Euch das große Glück hat, eine mit dem „einen Gesicht“ zu ernten!!“ schließt Dhakal seine Ansprache. Alle lachen und reiben sich die Hände und die Patenkinder lassen sich mit schüchterner Miene neben ihren eigenen Bäumen ablichten.

Was hat sich getan? Was ist geplant? Sang Sangai-Jahreshauptversammlung 2017

Foto: Sang Sangai e. V.
oben v. l. n. r.: Neue Schatzmeisterin Silvia Zuleger, Gründungsmitglied Alexandra Sinnegger, stellvertretende Vorsitzende Claudia Schülein, Gründungsmitglied Margarete Laszlo-Lehni, Gründungsmitglied Rudolf Doppelbauer, Mitglied Norbert Dömling.
unten v. l. n. r.: Mitglied Stefan Metzenleitner, Vereinsvorsitzender Ajit Laxman Dhakal

Acht Mitglieder von Sang Sangai e. V. und eine Interessentin trafen sich am Samstag, den 06. Mai 2017 in Berchtesgaden zur Jahreshauptversammlung. Nach einem gemütlichen Abendessen im Gasthof Oberkälberstein, ging es an die Zahlen und Fakten. Dazu konnte der Verein dankenswerterweise die perfekt ausgestatteten Räumlichkeiten der Caritas Berchtesgaden nutzen.
Neben der Präsentation der Erfolge in der Kommunikationsarbeit in Europa und der Projektarbeit vor Ort in Nepal, war das wohl wichtigste Ereignis, die Neuwahl des Schatzmeisters. Vereinsvorsitzender Ajit Laxman Dhakal dankte dem bisherigen Schatzmeister Steuerberater Bernhard Holleitner ausdrücklich für dessen große Unterstützung und beste Beratungsleistung bei Gründung des Vereins. „Ohne Bernhard stünden wir heute nicht da, wo wir stehen“, so Dhakal. Holleitner zieht sich aus Zeitgründen von der operativen Vereinsarbeit bei Sang Sangai e. V. zurück. Holleitner zieht sich aus Zeitgründen von der operativen Vereinsarbeit bei Sang Sangai e. V. zurück. Er bleibt selbstverständlich Mitglied des Vereins und steht auch weiterhin für Beratungsdienstleistungen, bspw. bei der Steuererklärung, zur Verfügung. Der Vereinsvorsitzende dankte ihm bereits im Voraus für sein zukünftiges Engagement ausdrücklich.
Neue Schatzmeisterin ist Silvia Zuleger aus dem Allgäu. Sie wurde einstimmig gewählt und nahm die Wahl an. Sie und ihr außergewöhnliches Engagement für die Menschen in Nepal wird hier ausführlich vorgestellt.

Zweite Vorsitzende Claudia Schülein berichtete über die Aktivitäten und die Ausgaben des Vereins im vergangenen Jahr 2016. Ca. 80 % der Ziele, die sich die Vereinsmitglieder für das Vorjahr gesteckt hatten, waren vollständig erreicht worden – sowohl in der Mitglieder- und Spendenwerbung in Europa, als auch in der Projektarbeit vor Ort in Nepal.
Der Verein hat bis dato 27 Mitglieder und konnte damit seine Mitgliederanzahl innerhalb eines Jahres verdoppeln.
Außerdem organisiert Sang Sangai e. V. 17 Patenschaften für nepalesische Kinder – auch hier konnte das Engagement nahezu verdoppelt werden.
Im Jahr 2016 wurden für die Weihnachtsaktion 1.400 EUR an Einzelspenden akquiriert. Über das Jahr wurden weitere Einzelspenden in Höhe von fast 20.000 EUR überwiesen.
Der Vorstand wurde für den Jahresabschluss 2016 einstimmig entlastet.
Geplante Aktivitäten für 2017 sind:
– Sensibilisierung von Kindern und deren Familien zum Thema Natur- und Umweltschutz
– Verbesserung der Ernährung von benachteiligten Kindern
– Verbesserung der Wasserversorgung in Dhading
– Weiterer Ausbau der Betreuung der Sang Sangai e. V.-Patenkinder

– Durchführung der Sang Sangai-Weihnachtsaktion 2016 (Fortbildung für die Nähmaschinen-Frauen)
– Weiter Akquise von Mitgliedern und Paten, sowie von Einzelspenden

Sang Sangai-Weihnachtsaktion 2016 – Fortbildung für unsere Nähmaschinen-Frauen

Im vergangenen Jahr haben wir für den Kauf von Nähmaschinen für nepalesischen Frauen aus armen Verhältnissen zu Spenden aufgerufen – eine äußerst erfolgreiche und sinnvolle Aktion, wie sich herausstellte. Nun haben sich die Frauen mit einem weiteren Weihnachtswunsch an uns gewandt: Hätten sie die Möglichkeit, sich fortzubilden, könnten sie die Nähmaschine noch viel besser nutzen. Wir, vom Sang Sangai-Team, sind von den mutigen und engagierten Frauen mit ihren spannenden Geschichten beeindruckt und wollen sie weiter unterstützen: Mit nur 40 EUR kann eine von ihnen einen Monat lang einen Kurs zum fortgeschrittenen Nähen und Schneidern am staatlichen Institut für Berufsausbildung besuchen. Spenden Sie jetzt für die Zukunft einer nepalesischen Familie!

Im November 2015 hat der Vorstand von Sang Sangai e. V. einen Spendenaufruf zu Weihnachten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gestartet. „Mit 150 Euro können Sie das Leben einer nepalesischen Familie verändern“ hieß es damals. Die Idee war, mit dem Geld Nähmaschinen zu kaufen und sie an Frauen aus armen Verhältnissen zu verteilen. Mit dem Nähen sollten sich die Frauen etwas dazu verdienen und damit ihre Haushaltskassen aufbessern können. Die Hoffnung war, dass dadurch auch manchmal etwas wertvolles Fleisch auf den Tisch der Familien käme, ein kleines Sparschwein für die nächste medizinische Behandlung entstände oder unter Umständen sogar das Schulgeld für ein Kind herausspränge. Die Weihnachtsaktion war für den noch jungen Verein ein voller Erfolg: 20 Nähmaschinen konnten bei einem lokalen Händler in Kathmandu gekauft und im Frühjahr 2016 an ausgewählte Frauen verteilt werden.

Tatsächlich befinden sich alle 20 Nähmaschinen nach wie vor im Besitz der Familien und werden täglich benutzt. Da ist Parbati, deren Mann arbeitslos geworden ist. Die 17-jährige Reeta, deren Mutter gestorben ist und deren Vater wegen schweren Alkoholproblemen nicht für ihre jüngeren Geschwister sorgen kann. Samjhana, die neben vier Kindern auch noch ihre kranken Eltern versorgt. Oder Chandra Kumari, die von ihrer Familie auf dem Dorf verstoßen wurde und nun sehen muss, wie sie in der Stadt alleine klar kommt. Wenn sie sich anstrengen, können sie mit Reparatur- und Änderungsarbeiten und der Produktion von einfachen Kleidungsstücken ungefähr 3.500 nepalesische Rupees im Monat verdienen – umgerechnet etwas mehr als 30 Euro. Wer wirklich hart arbeitet und vielleicht Unterstützung einer Tochter oder Tante hat, kommt auf ungefähr das Doppelte. Das sind Beträge, die das Leben in Nepal durchaus leichter machen können.

Uma Devi, 31 Jahre alt, mit schwerem, schwarzem Zopf auf dem Rücken, tut sich aus den 20 Erfolgsgeschichten besonders hervor. Sie lebt mit ihrem Mann, ihrer acht-jährigen Tochter und ihrem vier-jährigem Sohn in einer winzigen Mietswohnung in Mandikhatar, am nördlichen Stadtrand von Kathmandu. Umas Mann Pradeep arbeitet als Taxifahrer und hat nur ein kleines und unregelmäßiges Einkommen. Umas Eltern leben in ihrem Heimatdorf im Distrikt Kavre, der direkt an das Kathmandu-Tal angrenzt. Beide sind krank und die Familie muss alles Geld zusammenlegen und aufs Dorf schicken, um die beiden Alten zu versorgen. Jeden Monat war es aufs Neue eng auf Kante genäht, ob die Familie das Schulgeld für Tochter Sansya zusammenkratzen konnte. Ein lecker Kochtopf, ein kaputter Schuh brachte die Familie schon in große Schwierigkeiten. Seit einigen Monaten hat sich vieles verändert. Uma Devi hat ihren beiden Schwägerinnen Sangeeta und Sabina so lange gut zugeredet, bis sie überzeugt waren: Die drei Frauen haben fast Tag und Nacht gearbeitet und mit ihrem Nähen so viel Geld verdient, dass ihnen die Bank einen Kredit gewährte. Damit konnten sie eine zweite Nähmaschine kaufen und ein kleines Geschäft aufmachen. Sangeeta macht gerade eine Ausbildung, um schwierige und ausgefeilte Designs zeichnen und nähen zu können. Die drei Frauen sind mit Feuereifer bei der Sachen und haben große Pläne für ihr kleines Unternehmen.

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Uma Devi Chaulgahain hat so lange gearbeitet, bis sie einen Kredit bekam. Mit diesem hat sie eine zweite Nähmaschine gekauft und einen kleinen Laden eröffnet – eine schöne Erfolgsgeschichte für die Aktion!

Wie soll es nun weitergehen? Vereinsvorsitzender Dhakal hat den Plan für die Sang Sangai-Weihnachtsaktion 2016: „Um dieses Projekt nachhaltig weiterführen zu können, müssen wir die Frauen fortbilden.“ Alle Frauen können einfache Kleidungsstücke reparieren, ändern und neu anfertigen. Aber schwierigere Sachen, wie Kleidung selbst zu entwerfen oder Herrenanzüge zu schneidern – das wollen sie lernen. Nun sollen Chandra Kumari, Parbati, Reeta und die anderen an einem 30-tägigen Kurs für fortgeschrittenes Nähen und Schneidern am Council for Technical Education and Vocational Training, der staatlichen Einrichtung für Berufsausbildung in Kathmandu, teilnehmen. Die Kursgebühr beträgt 20 Euro. Damit sich die Frauen den Bus zum Institut leisten können und auch ein bisschen Taschengeld für das Mittagessen außer Haus haben, möchte Sang Sangai e. V. etwas drauf legen. Somit kostet die Ausbildung für eine Frau 40 Euro.

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Sang Sangai Nepal-Teammitglieder Durga Khadka (Präsidentin) und Sumit Kharel (Gründungsmitglied) besuchen eine Familie, die nun ihre Haushaltskasse durch die Nähmaschine aus der vergangenen Weihnachtsaktion auffüllen können.

Spenden Sie jetzt für die Zukunft einer nepalesischen Familie!

Das Sang Sangai e. V.-Konto:

Sang Sangai e. V. bei der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG
IBAN: DE38 7109 0000 0000 1733 71
BIC: GENODEF1BGL

Einweihung des neuen zu Hauses – Hausbau für benachteiligte Familie abgeschlossen

Am Samstag, den 20. Februar 2016 war es so weit: Das Haus der Familie Dhital in Jeevanpur im Distrikt Dhading wurde in einem feierlichen Festakt eingeweiht. Im verheerenden Erdbeben im Frühjahr 2016 wurde das Dorf nahezu dem Erdboden gleich gemacht. Die Familie Dhital  verlor alles, was sie nicht nach dem Unfall und nachfolgende Querschnittslähmung des Familienoberhaupts Chirinjivi schon verloren hatte. Zur Vorgeschichte lesen Sie bitte auch den Beitrag „Wiederaufbau nach dem Erdbeben: Ein Haus für eine besonders benachteiligte Familie!

Sang Sangai e. V. begann im Herbst 2015 mit dem Bau eines einfachen, Erdbeben-sicheren, einstöckigen Bungalows für die Familie. Nach einer nur drei-monatigen Bauzeit – trotz Versorgungslücken in Nepal – konnte Chirinjivi nun den Schlüssel in Empfang nehmen und mit seiner Familie in das neue zu Hause einziehen.

Bei der feierlichen Zeremonie vor dem Neubau in Jeevanpur waren der Dorfvorsteher, viele Bürger des Dorfes, das Sang Sangai-Nepal-Team Kathmandu und eine deutsche Reisegruppe von Explore & Enjoy Travels and Tours mit dabei.

Ankunft des Sang Sangai-Teams im Dorf Jeevanpur zur feierlichen Einweihungszeremonie.

Ankunft des Sang Sangai-Teams im Dorf Jeevanpur zur feierlichen Einweihungszeremonie.

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Der Dorfvorsteher von Jeevanpur eröffnet die Zeremonie mit festlichen Worten des Dankes an Sang Sangai e. V.

Der Dorfvorsteher von Jeevanpur eröffnet die Zeremonie mit festlichen Worten des Dankes an Sang Sangai e. V.

 

Begegnung mit Aasna – Wie Gründungsmitglied Rudolf Doppelbauer sein Patenkind fand

Sang Sangai-Gründungsmitglied Rudolf Doppelbauer ist mit dem Vorsatz nach Nepal gefahren, ein Kind zu treffen, das er durch eine Patenschaft unterstützen möchte. Als er im Dorf Phuraule, ungefähr 25 km außerhalb von Kathmandu, die kleine Aasna kennenlernte, wußte er: „Das ist sie!“ Aber lassen wir ihn selbst zu Wort kommen:
„Während unseres Besuches in einem Dorf ist mir ein Mädchen durch ihre offene, freundliche Art aufgefallen. Sie war aufgeweckt, hat gespielt, uns neugierig beobachtet und mein Lächeln strahlend erwidert. Sie heißt Aasna, wie ich später erfuhr.
Ich war bereits mit dem Vorsatz nach Nepal gereist, ein Patenkind zu finden. Und mir war sofort klar, daß ich es in Aasna gefunden habe. Ich möchte diesem Kind eine Chance geben. Eine gute Ausbildung in einer privaten Schule soll Aasna die Möglichkeit geben, etwas Gutes aus ihrem Leben zu machen. Besonders Mädchen müssen hier in Nepal unterstützt werden.
Ajit dachte noch einen Schritt weiter und fand in der Dorfgesellschaft eine junge Frau, Manita Lama. Sie spricht ausgezeichnetes Englisch und hat noch dazu einen Facebook-Account. Manita und ich sind mittlerweile auf Facebook befreundet und sie hält mich ständig auf dem Laufenden, wie es meiner kleinen Patentochter geht. Außerdem erfahre ich, was sonst so im Dorf passiert. Auch Manita profitiert: Mit mir übt sie ihr Englisch und lernt durch unseren interkulturellen Austausch, ihre Horizonte zu erweitern. Eine tolle Win-Win-Situation für alle Beteiligten!“

 

 

Weihnachtsaktion 2015 – Wie eine Nähmaschine das Leben einer ganzen nepalesischen Familie verändern kann

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500 Eur für eine Waschmaschine, 600 Eur für eine Geschirrspülmaschinen – in Europa sind wir bereit, viel Geld auszugeben, um uns den Alltag in der Familie zu Hause bequemer zu gestalten. Ein gute Nähmaschine kostet in Nepal umgerechnet rund 150 Eur – ein kleiner Teil dessen. Und es macht den Alltag einer ganzen Familie nicht bequemer – nein, es verändert die Lebenssituation der Familie grundliegend! Viele Frauen lernen durch Verwandte, mit einer Nähmaschine umzugehen. Eine eigene Nähmaschine können sie sich aber nicht leisten. Und das, obwohl sie mit der Näharbeit von zu Hause aus eine Menge Einkommen für die Familie generieren können.
Zu Weihnachten 2015 möchten wir Geld sammeln, um so vielen Frauen wie möglich eine Nähmaschine schenken zu können. Wer eine Familie ganz unterstützen möchte, überweist bitte 150 Eur auf das Sang Sangai-Konto bei der Volksbank Raiffeisenbank. Aber auch Klein- und Kleinstbeträge sind herzlich willkommen – wir sammeln das Geld und kaufen so viele Nähmaschinen, wie möglich. Als Verwendungszweck bitte „Weihnachtsaktion 2015 – Nähmaschinen“ angeben.
Überweisungen bitte an:
Sang Sangai e. V. bei der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG
IBAN: DE38 7109 0000 0000 1733 71
BIC: GENODEF1BGL

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Wiederaufbau nach dem Erdbeben: Ein Haus für eine besonders benachteiligte Familie!

Das Dorf Jeevanpur im Distrikt Dhading wurden durch das verheerende Erdbeben im Frühjahr 2015 dem Erdboden gleich gemacht. Statt den einfachen, aber properen Backstein-Häusern zeugen Ziegelsteinhaufen als traurige Überbleibsel der Behausungen von der Naturkatastrophe. Diejenigen Dorfbewohner, die dazu die nötigen Rücklagen hatten, haben sich in den vergangenen Monaten Baracken aus Wellblech und anderen Material gebaut – Notunterkünfte, die nur kurzfristig als zu Hause dienen können. Andere leben nach wie vor in Zelten.
Die Familie Dhital ist besonders von dieser Situation betroffen. Leidgeprüft erzählt Familienoberhaupt Chirinjivi Dhital: „Vor zwei Jahren hatte ich einen schrecklichen Unfall, als ich auf den Terassenfeldern arbeitete. Seitdem sitze ich im Rollstuhl. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen!“ Der stolze Familienvater kann nicht mehr als Bauer arbeiten, womit er seine Familie ernährte und es zu bescheidenem Wohlstand und dem Bau eines einfachen Hauses brachte. Eine Kranken-, geschweige denn Unfallversicherung, haben Menschen in Nepal wie Chirinjivi nicht. Seit dem Unfall ist die Familie auf die finanzielle Unterstützung von außen angewiesen, denn Ehefrau Maiya ist voll mit der Pflege ihres Mannes und der Versorgung ihrer vier Kinder ausgelastet. Im Haushalt lebt noch der 81-jährige Großvater, der sein bestes gibt, um einen kleinen Garten zu bestellen und die Ziegen zu versorgen. Das Erdbeben hat ihnen nun das genommen, was ihnen trotz allem Unglück geblieben war: Ihr zu Hause, das Haus, das sie mit viel Mühen aufgebaut hatten.
Die Behelfshütte der Dhitals wirkt zwar vergleichsweise geräumig. Das ändert sich allerdings schlagartig, wenn sich alle sechs Personen darin versammeln. Möbel gibt es keine, das Erdbeben hat alles zerstört. Es gibt nur ein Bett. Der Rest der Familie muss auf dem Boden campieren. Die Kücheneinrichtung besteht aus einem kleinen Gaskocher und ein paar Töpfen. Ein Freund der Familie hat einen kleinen, traditionellen Lehmherd für Feuerholz für die Monate eingebaut für den Fall, dass das Geld für Gas mal wieder nicht ausreicht.
Die Situation der Familie Dhital war vollkommen hoffnungslos – niemand in der Familie wäre in der Lage, das Haus wieder aufzubauen. Daher hat Sang Sangai e. V. beschlossen, sowohl die Organisation und Umsetzung des Neubaus, als auch die Finanzierung zu übernehmen.
Rudi und Ajit haben das Grundstück besichtigt und einige Vorentscheidungen getroffen. Nun laufen in Kathmandu die weiteren Planungsarbeiten in Zusammenarbeit zwischen dem Sang Sangai e. V.-Team vor Ort und professionellen Bauingenieuren. Es bietet sich an, ein neues Baukonzept, mit sogenannten „Earthbags“ (mit Erde und Sand gefüllte Säcke) aufzugreifen. Dies hätte den Vorteil, daß das Baumaterial kostenlos vor Ort vorhanden ist, und solche Gebäude robust und erdbebensicher sind. Das Wohnklima ist durch das natürliche Material angenehmer, als in einem Betonbauwerk. Das Sang Sangai e. V.-Team in Kathmandu hat bereits andere Bauprojekte dieser Art besucht und ist von dieser Bauweise recht überzeugt.
„Ich kann dieses Glück nicht fassen“, sagt Chirinjivi. Er und seine Familie haben neue Hoffnung geschöpft und freuen sich auf den Beginn der Bauarbeiten.