Ihr Handwerk: Das Nähen. Ihre Leidenschaft: Gute Qualität. Ihr Ziel: Mehr Produktion – aber nicht zu Lasten anderer.

Bis vor wenigen Tagen entstanden Lina Sommers Produkte unter dem Label „BergZeig“ im heimischen Ankleidezimmer im Berchtesgadener Land. Alle hat sie selbst genäht, in ihrer Freizeit, nebem einem anstrengenden Vollzeitjob und in mühevoller Kleinstarbeit. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich mehr verkaufen könnte,“ resümiert die blonde Oberbayerin. Seit einigen Monaten war der Plan, in einem anderen Land mit Frauen zusammen zu arbeiten, die sich ihre wenigen Chancen hart erarbeiten müssen. „Da kam mir Sang Sangai e. V. mit ihrem Nähmaschinenprojekt in Nepal gerade recht.“ Nur wenige Wochen nach dem ersten Kontakt sitzt Sommer im Flieger nach Kathmandu – im Gepäck das Rohmaterial für die Winterkollektion.

Mit einer in Nepal gekauften elektrischen Overlock-Maschine trifft sie junge Frauen, die gerade ihre Ausbildung über Sang Sangai im Nähen abgeschlossen haben. Die Nähmaschine ist eine Spende. Sommer möchte, dass die Frauen damit nicht nur die BergZeig-Produktion ankurbeln, sondern auch selbst damit Geld verdienen können. „Natürlich möchte ich, dass die Frauen fair bezahlt werden und sich weiterentwickeln können. Aber ich will kein Mitleid schenken – ich brauche gute Qualität, damit wir langfristig ins Geschäft kommen!“ stellt die Kleinunternehmerin aus Bayern klar.

Nach einigen Tagen Schulung ist klar, dass hier noch ein langer Weg vor den jungen Frauen liegt. Der Umgang mit der Maschine, das Verständnis für sauberes Arbeiten, der deutsche Qualitätsanspruch – das will noch geübt und vorangetrieben sein. „Aber ich bin sicher, dass die Frauen üben werden und wir bald ins Geschäft kommen,“ freut sich Sommer auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den Sang Sangai-Nähmaschinen-Frauen.